nächst

Die Copyright Geschichte

Eine hungrige Studentin in künstlicher Intelligenz las die Zeitung, um etwas Geld zu verdienen.
Sie fand eine Anzeige:

    Gesucht: juristischer Grund, um ein Konkurennzprodukt zu behindern.
Belohnung 500.- €

Sie schrieb ein Suchprogramm, um Patentquellen für das Produkt, und alte Copyrights für die Bedienungsanleitung zu finden,
-und hatte Erfolg.
Die Justizsachbearbeiterin sammelte gerne und forderte zur Beweisführung auch das Programm an.
In ihrer Kaffepause erzählte sie davon einer Kollegin, welche in Ihrem Fall nicht weiterkam.
Sie ließ das Programm auch auf Ihren Fall los, und war von dem Ergebnis so begeistert, daß Sie allen davon erzählte.
In vielen Anwaltsbüros und staatlichen Dienststellen wurde die Chance erkannt.
Eine Prozeßlawine über Patente und Copyrights überollte die Nation: Woher kam was?
Schließlich weiß niemand, wenn sie etwas schreibt, ob sie es nicht doch irgendwo gelesen hat.

Die Suche wurde noch durch den neuronalen "Lügendedektor" verbessert.
Dies war ein Gerät welches besser als ein Mensch sagen konnte, was die jeweilige Person gesagt oder nie gedacht haben könnte.
Im privaten Bereich war die Anwendung dieses Gerätes etwas problematisch:

Ein Paar ging durch den Park.
Sie war wütend, weil ihr Gerät dauernd meldete, die und die gefällt ihm.
Er war total überrascht, weil sein Gerät ihm dauernd meldete, wer ihr alles sympathisch war.
Er wurde rot, und sie wurde blau.

Manch eine wunderte sich, weil sie auf Gund einer häßlichen Bemerkung,
die sie besoffen vor mehr 30 Jahren von sich gab, mehr eine Million Mark Anspruch auf ein Patent hatte.
Die vielen Ansprüche führten zu einem Börsen-crash, was aber nur wenige bemerkten,
da dies wegen Copyrights aus 1929 nicht so ohne weiters verbreitet werden durfte.
Redakteurinnen saßen im Gefängnis und warteten vergeblich auf den Prozeß,
da auch die Richterinnen wegen Verletzung der Copyrights - einige Gesetze waren schon in Romanen beschrieben, - eingesperrt wurden.

Eine Retterin der Nation entschied schließlich, daß es weder Patente noch Copyrights gab, sondern nur Markenzeichen.
Und der Studentin wurde verboten, ihr Programm so anzupassen, daß es auch für Markenzeichen funktionierte.


    ©Copyright by Hermann Riemann - München. 2000 Alle Rechte vorbehalten.